Der ökologische Fußabdruck ermittelt die eigene Klimabilanz und ist die Grundlage eines nachhaltigen Veränderungsprozesses. Wir haben unsere Kollegen Arne Koch und Marcus Spitzenberg, beide Mitglieder der msg DAVID-internen Gruppe „Corporate Ecological and Social Impact“, zum ökologischen Fußabdruck bei msg DAVID befragt.
Hallo Arne und Marcus. Oft beauftragen Firmen einen externen Dienstleister zur Ermittlung des ökologischen Fußabdrucks. Dieser erstellt Verbesserungsvorschläge und führt ggf. eine Zertifizierung durch. Ihr schlagt vor, einen etwas anderen Weg zu gehen.
Arne: Wir begreifen unsere Firma als die Summe aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Dazu werden wir allen Kolleginnen und Kollegen einen wissenschaftlich fundierten Rechner zur Ermittlung des persönlichen ökologischen Fußabdrucks zur Verfügung stellen. Mit dem Rechner – er beschränkt sich aktuell noch auf COշ-Emissionen – kann man ermitteln, wie viele “Welten” es bräuchte, wenn alle Menschen auf der Erde so leben würden wie ich. Und der Rechner schlägt mir Szenarien vor, um meine eigene COշ-Bilanz zu verbessern.
Marcus Spitzenberg (links) und Arne Koch
Das Ergebnis ist doch mein persönlicher Fußabdruck – nicht der der Firma, in der ich arbeite?
Marcus: Das ist zunächst genau unsere Absicht. In einem ersten Schritt begreifen wir den Firmen-Fußabdruck als die Summe der COշ-Bilanzen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir wollen zu diesem Zeitpunkt explizit keine firmenweite Zertifizierung über ökologische Nachhaltigkeit durchführen.
Arne: Wenn wir diesen aufsummierten Fußabdruck regelmäßig monitoren, sehen wir, ob unsere internen Initiativen zur ökologischen Lebensweise langfristig wirken – ob sich der Firmen-Fußabdruck
Bisher bleibt die Verantwortung zur Nachhaltigkeit der Firma selbst außen vor?
Marcus: Natürlich soll das nicht so sein. Der COշ-Rechner ermöglicht auch, die COշ-Emissionen der Firma durch Heizung, Fuhrpark, Stromverbrauch und Geschäftsreisen zu berechnen. Damit haben wir einen Gesamtwert aus den Fußabdrücken der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und der Firma selbst.
Arne: Diesen Gesamtwert werden wir intern kommunizieren. Wir hoffen, folgende Ziele zu erreichen:
- Wir wollen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei dem Thema Nachhaltigkeit mitnehmen.
- Wir wollen jedem Einzelnen persönliche Handlungsfelder aufzeigen.
- Wir wollen der Firmenleitung zeigen, wo in ihrem Verantwortungsbereich noch Verbesserungspotenzial besteht.
Unsere Firma als Nachhaltigkeits-Motivationszelle für die Menschen, die hier arbeiten?
Marcus: Genau so soll es sein. Unsere Umwelt ist nachhaltig geschädigt. Es ist klar, dass sich nur etwas verbessert, wenn jeder Einzelne etwas dafür tut. In unseren Augen kann ein Unternehmen ein Verbund sein, in dem etwas gegen die Vereinzelung der Verantwortung getan werden kann. Wir motivieren uns gegenseitig und erleben, dass sich gemeinsam etwas verbessert.
Arne: Und wir wollen in die gesamte msg-Gruppe wirken. Wenn wir dort erfolgreich sind und dann über Netzwerke nach Außen treten, sind die Multiplikatoren noch viel größer.
Marcus, Arne, vielen Dank für das Interview.
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Das Interview führte Jürgen Scharberth, Technischer Redakteur bei der msg DAVID.